Eine Trennung erschüttert Dein tiefstes Inneres.
Nichts ist mehr so, wie es vorher war.
Viele Frauen erleben schwierige Trennungen:
Trennung mit Kindern, Streit um das Betreuungsmodell, Rechtsstreit, Gütertrennung, finanzielle Unsicherheit, mangelnde Verantwortungsbereitschaft, Lügen, Betrug und unsichere Zukunft.
Eine Trennung ist wie ein kleiner Tod: denn eine geliebte Person „stirbt“ für uns und wir durchleben Existenzängste. Laut Psychologen ist sie die 2. belastendste Erfahrung eines Menschen - nach dem Tod eines geliebten Menschen.
Nichts ist mehr so, wie es war. Der Verlust eines Partners ist oft gleichbedeutend mit dem Verlust der eigenen Identität, des eigenen Lebensentwurfes und der Vision der eigenen Zukunft. Aus dem “Wir” wird ein “Ich”. Somit stirbt das “Wir”.
Mit einem zusätzlichen Kontaktabbruch ist es auch so, als wäre der Partner tot. Man sieht ihn nicht mehr, kann ihn nicht mehr anfassen, nicht mehr anrufen. Vielleicht ist die Nummer sogar geblockt. Der Ex-Partner ist dann unerreichbar - so wie ein Verstorbener.
Prozesse im Gehirn
Biochemisch laufen im Körper bei einer Trennung dieselben Prozesse ab, die ein Heroinabhängiger auf kaltem Entzug erlebt.
Unser Belohn-Zentrum im Hirn bekommt die Impulse nicht mehr, die uns ein glückliches Gefühl vermitteln. Deshalb haben wir körperliche und seelische Schmerzen.
Eine Trennung aktiviert in unserem Gehirn evolutionär bedingt zudem Todesangst: wenn unser „Stamm“ sich vor Tausenden Jahren von uns trennte, wurden wir unabdingbar vom Säbelzahntiger verspeist. Unser Gehirn hat diese Existenzängste bis heute noch.
Elisabeth Kübler Ross, Psychiaterin und Sterbeforscherin, hat die 5 Phasen des Sterbens erforscht, die auch für den Trennungsprozess gültig sind. Die Phasen verlaufen nicht linear und auch die Intensität wird unterschiedlich wahrgenommen.
Der einzige Unterschied: bei einer Trennung kommt nach der Akzeptanz die Phase des Neubeginns hinzu, da ja kein physischer Tod stattgefunden hat.
Es gibt aber auch Menschen, die den Tod eines geliebten Menschen schneller verarbeiten als eine Trennung. Eine Klientin erzählte mir zu ihrem Trennungsprozess: „Ich kenne es leider nur zu gut, wie schmerzhaft es ist, wenn ein geliebter Mensch stirbt.
Aber ich musste es akzeptieren, weil ich daran nichts ändern konnte. Aber mit der Trennung, da quälen mich ständige Gedankenkarusselle, dass ich vielleicht irgendetwas machen kann, damit er wieder zurückkommt. Ich denke, dass deswegen die Trauerphase bei der Trennung bei mir viel länger ist.“
Trennungsprozesse sind nicht nur für Trennungen bei Partnerschaften relevant, sondern auch bei Konstellationen aus Affären, Seelenpartnerprozessen oder unerwiderter Liebe.
Auch hier haben wir ein innerliches “Wir” kreiert, welches sich aber nicht als lebbar in Form einer Beziehung materialisiert hat.
Je intensiver sich dieser Wunsch als Erfüllung angefühlt hat, kann auch hier das Ende der Illusion genau einen solch schmerzhaften Trennungsprozess einleiten.
Die Intensität der Trennung ist folglich nicht abhängig und linear zu der Dauer der gemeinsamen Zeit. Sondern vielmehr abhängig davon, welche Bedeutung und Raum das gemeinsame (gewünschte) “Wir” im Leben hatte.
Laut Elisabeth Bock, Psychoanalytikerin nach C.G. Jung sind Trennungen das universelle, traumatische Thema im Leben.
Der Tod, die Basis, aber auch die Trennung von Ideen und Idealen bestimmen Sinn und Halt im Leben. Ein kultivierter Abschied ist deshalb umso wichtiger. "Psychische Gesundheit bedeutet Trennungsfähigkeit", so Bock.
Trennungsfähigkeit bedeutet nach Bock, „dass ich nicht mehr verführbar bin, frei wählen kann, dass ich weder Ideen, Ideologien noch Illusionen brauche, um Halt und Sinn im Leben zu finden. Das passt zu meinem Wachstum, das nicht. Und schon habe ich mich getrennt.“
Das hört sich in der Theorie sehr leicht an. Aber was hilft, um diese Trennungsfähigkeit zu unterstützen?
Wenn man selbst nicht mehr mit den Gefühlen der Trauer klarkommt, sollte man sich professionelle Hilfe holen.
So kann man schneller loslassen, als stundenlang mit der Freundin am Telefon zu hängen und nur zu auf der Stelle zu treten. Denn verharren wir nach einer Trennung zu lang in einer negativen Spirale, kann sich dieser Zustand sogar zu einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickeln.
Viele erleben eine Trennung als traumatisch, vergleichbar zum Tod.
Dies liegt unter anderem an Prozessen im Gehirn. Wenn man sich diesem bewusst ist, ist man einer Trennung aber nicht mehr machtlos ausgeliefert.
Mit professioneller Unterstützung bei der Trennungsverarbeitung kann man viel schneller den Schmerz bearbeiten, heilen und die Phase des Neubeginns erreichen. Und diese macht genau den Unterschied zum Tod aus.
Wenn du dabei Unterstützung benötigst, können wir gerne darüber in einem entspannten Gespräch reden.
ÜBER DEN AUTOR
Melanie Kowalewski
Deine Begleitung, wenn es darum geht, nach einer Trennung voller Selbstvertrauen und Stärke neu zu beginnen
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